Probleme kollektiven Handelns in der NATO

Zusammenfassung

Probleme kollektiven Handelns beruhen auf Interaktionen zwischen Akteuren, die das gemeinsame Ziel verfolgen, sogenannte kollektive Güter zu produzieren wie z.B. kollektive Verteidigung. Gleichzeitig hat jedoch jeder beteiligte Akteur einen hohen Anreiz, sich an der Produktion der Güter und deren Kosten nur in geringem Maße oder sogar gar nicht zu beteiligen, wenn andere Akteure diese Güter bereitstellen. In der NATO wurde und wird dieser Vorwurf des „Trittbrettfahrens“ sehr häufig gegen die europäischen Mitgliedstaaten erhoben. Vor allem die USA erzeugten fast allein die kollektive Verteidigung des Bündnisses. Daher stand und steht die Frage im Raum, warum die NATO nicht an diesem scheinbar unlösbaren Problem kollektiven Handelns zerbricht. Schließlich handelt es sich ja auch um ein Bündnis aus sehr heterogenen Mitgliedstaaten.

In diesem Artikel wird diese Frage beantwortet, indem gezeigt wird, dass die NATO sehr viele verschiedene Institutionen ausgebildet und immer wieder angepasst hat, um derartige Probleme kollektiven Handelns zu lösen. Auf diese Weise wurde das Kernprinzip einer Allianz – unteilbare Sicherheit – praktiziert und immer wieder neu erfunden. Institutionen und institutionelle Anpassungen sind deshalb die Erklärungen dafür, dass die NATO fortbesteht und nicht an Problemen kollektiven Handelns zerbrochen ist.

Dieses abstrahierte Argument wird anhand mehrerer konkreter Beispiele illustriert. Dazu gehören die Konflikte über Lastenteilung, das System der NATO-Verteidigungsplanung, die Verfahren zur Bereitstellung und Aktivierung von Streitkräften für den Militäreinsatz oder die Konsultationen, Verfahren und Entscheidungen über den Ersteinsatz von Kernwaffen.

Der Artikel ist in englischer Sprache abgefasst

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